Liebe Newsletter-Leser:In den letzten Monaten hat uns das Thema Wasserversorgung in Wilhelmsfeld beschäftigt. Wir hatten gehört, dass es hier allerhand Probleme gebe. Wir fragten deshalb bei der Gemeindeverwaltung nach, die uns auf die Protokolle der Gemeinderatssitzungen seit 2019 verwies. Wir haben uns alle 44 Protokolle speziell zu diesem Thema angesehen. Dabei kamen Fragen auf, die wir bei einem Termin im Juli mit Herrn Fischer vom Gemeindeverwaltungsverband Schönau und Herrn Bürgermeister Dangel besprochen haben. Wir bedanken uns bei beiden für die Zeit und Bereitschaft, uns dazu Auskunft zu geben. Über das, was wir bisher gelernt haben, wollen wir mit diesem Newsletter zusammenfassend berichten. Das Wasserleitungsnetz der Gemeinde ist in kritischem Zustand. Mit einer Länge von fast 20 km und zusätzlichen 10 km Zuleitungen zu Häusern ist es nicht nur sehr ausgedehnt, sondern auch stark veraltet und anfällig für Schäden. Der Sanierungsbedarf ist groß. Zahlreiche Rohrbrüche treten auf und die Verluste durch Leckagen haben seit 2019 drastisch zugenommen. Sie beliefen sich in 2020 auf über 100.000 cbm. Durch Einsatz einer Firma, die Leckagen sucht, konnte der Verlust gedrückt werden. In 2022 belief sich dieser aber noch immer auf über 70.000 cbm. Die Folge ist nicht nur, dass Wilhelmsfeld schon seit längerem weit und breit den höchsten Wasserpreis hat – Tendenz steigend. Das Leitungsnetz bereitet langfristig Sorgen, da es kontinuierlich altert und anfälliger wird. Zukünftige Probleme sind absehbar. Eine Sanierung ist sehr teuer und kann nur in kleinen Schritten geschehen. In den letzten Jahren wurden bereits kleinere Abschnitte mit Kosten im Bereich von mehreren hunderttausend Euro saniert. Neben den Kosten liegt eine weitere Herausforderung in der unklaren Zustandsbestimmung großer Teile des Leitungsnetzes, was die Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen erschwert. Zudem muss sie mit der Sanierung von Straßen koordiniert werden. Auch Hauseigentümer sind betroffen. Immer wieder kommt es auf Privatgrundstücken zu Rohrbrüchen, die teils erst spät bemerkt werden, weil der Wasserzähler im Haus und nicht an der Grundstücksgrenze ist. Die Gemeinde achtet zwar auf ungewöhnliche Wasserabflüsse, dennoch kann die Lokalisierung dauern. Unabhängig davon sind aber in jedem Fall die Grundstückseigentümer für die Schäden und die Behebung solcher Rohrbrüche verantwortlich. Es empfiehlt sich deshalb, sich dagegen zu versichern. Perspektivisch denkt die Gemeinde darüber nach, die Wasseruhren an die Grundstücksgrenzen zu verlegen. Wir ziehen daraus den Schluss, dass die Probleme mit dem Leitungsnetz die finanziellen Spielräume der Gemeinde und damit auch viele Möglichkeiten der Ortsentwicklung stark gefährden. Die Wasserversorgung ist ganz klar Sache der Gemeinde. Auftretende Schäden müssen zügig beseitigt werden, weil die Wasserversorgung essenziell für die Menschen ist. Aufschieben geht da nicht. Treten aber zu viele solche Schäden in kurzen Zeiträumen auf, drohen die Kosten die Möglichkeiten der Gemeinde zu überfordern. Es gibt laut Herrn Fischer vom GVV aber bisher kaum Fördermittel des Landes dafür. Die Gemeinde versucht, die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger zu begrenzen und erwägt Notfallmaßnahmen für möglicherweise erforderliche Kredite. Sollten die Probleme mit dem Leitungsnetz zunehmen, werden die Folgen die Menschen in Wilhelmsfeld sehr direkt erreichen – sei es durch steigende Wasserkosten, die Verschuldung der Gemeinde bzw. nicht mehr finanzierbare andere Vorhaben der Ortsentwicklung. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass GVV und Gemeinde sich intensiv mit dem Thema beschäftigen und nach Lösungen suchen. Nichtsdestotrotz können wir nicht ausschließen, dass es Lösungsansätze technischer oder anderer Natur gibt, die weiterhelfen könnten und dem GVV und der Gemeinde noch nicht bekannt sind. Mancherorts legen Gemeinden etwa über lange Zeit hinweg zweckgebundene finanzielle Polster an, um rechtzeitig Mittel aufzubauen, die später bei Bedarf zur Verfügung stehen. Das löst zwar das Problem nicht, hilft aber, es zu bewältigen und verteilt dafür notwendige Aufwendungen über die Zeit. Wir würden deshalb dieses wichtige Thema gerne mit dem Ziel weiterverfolgen, nach Lösungsansätzen zu suchen. Dafür brauchen wir Menschen, die sich technisch, mit Blick auf Finanzierungsmöglichkeiten oder anderen Lösungswegen besser auskennen als wir. Wir bitten euch deshalb ganz herzlich: Wenn ihr euch mit solchen Themen auskennt oder jemanden kennt, auf den oder die das zutrifft, dann lasst es uns wissen. Denn wenn es Lösungsansätze gibt, dann ist das hier sicher ein Feld, auf dem wir sehr viel für die Ortsentwicklung bewegen können.

Liebe Newsletter-Leser:innen,

In den letzten Monaten hat uns das Thema Wasserversorgung in Wilhelmsfeld beschäftigt. Wir hatten gehört, dass es hier allerhand Probleme gebe. Wir fragten deshalb bei der Gemeindeverwaltung nach, die uns auf die Protokolle der Gemeinderatssitzungen seit 2019 verwies. Wir haben uns alle 44 Protokolle speziell zu diesem Thema angesehen. Dabei kamen Fragen auf, die wir bei einem Termin im Juli mit Herrn Fischer vom Gemeindeverwaltungsverband Schönau und Herrn Bürgermeister Dr. Dangel besprochen haben. Wir bedanken uns bei beiden für die Zeit und Bereitschaft, uns dazu Auskunft zu geben. Über das, was wir bisher gelernt haben, wollen wir mit diesem Newsletter zusammenfassend berichten.

Das Wasserleitungsnetz der Gemeinde ist in kritischem Zustand. Mit einer Länge von fast 20 km und zusätzlichen 10 km Zuleitungen zu Häusern ist es nicht nur sehr ausgedehnt, sondern auch stark veraltet und anfällig für Schäden. Der Sanierungsbedarf ist groß. Zahlreiche Rohrbrüche treten auf und die Verluste durch Leckagen haben seit 2019 drastisch zugenommen. Sie beliefen sich in 2020 auf über 100.000 cbm. Durch Einsatz einer Firma, die Leckagen sucht, konnte der Verlust gedrückt werden. In 2022 belief sich dieser aber noch immer auf über 70.000 cbm.

Die Folge ist nicht nur, dass Wilhelmsfeld schon seit längerem weit und breit den höchsten Wasserpreis hat – Tendenz steigend. Das Leitungsnetz bereitet langfristig Sorgen, da es kontinuierlich altert und anfälliger wird. Zukünftige Probleme sind absehbar. Eine Sanierung ist sehr teuer und kann nur in kleinen Schritten geschehen. In den letzten Jahren wurden bereits kleinere Abschnitte mit Kosten im Bereich von mehreren hunderttausend Euro saniert. Neben den Kosten liegt eine weitere Herausforderung in der unklaren Zustandsbestimmung großer Teile des Leitungsnetzes, was die Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen erschwert. Zudem muss sie mit der Sanierung von Straßen koordiniert werden.

Auch Hauseigentümer sind betroffen. Immer wieder kommt es auf Privatgrundstücken zu Rohrbrüchen, die teils erst spät bemerkt werden, weil der Wasserzähler im Haus und nicht an der Grundstücksgrenze ist. Die Gemeinde achtet zwar auf ungewöhnliche Wasserabflüsse, dennoch kann die Lokalisierung dauern. Unabhängig davon sind aber in jedem Fall die Grundstückseigentümer für die Schäden und die Behebung solcher Rohrbrüche verantwortlich. Es empfiehlt sich deshalb, sich dagegen zu versichern. Perspektivisch denkt die Gemeinde darüber nach, die Wasseruhren an die Grundstücksgrenzen zu verlegen.

Wir ziehen daraus den Schluss, dass die Probleme mit dem Leitungsnetz die finanziellen Spielräume der Gemeinde und damit auch viele Möglichkeiten der Ortsentwicklung stark gefährden. Die Wasserversorgung ist ganz klar Sache der Gemeinde. Auftretende Schäden müssen zügig beseitigt werden, weil die Wasserversorgung essenziell für die Menschen ist. Aufschieben geht da nicht. Treten aber zu viele solche Schäden in kurzen Zeiträumen auf, drohen die Kosten die Möglichkeiten der Gemeinde zu überfordern. Es gibt laut Herrn Fischer vom GVV aber bisher kaum Fördermittel des Landes dafür. Die Gemeinde versucht, die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger zu begrenzen und erwägt Notfallmaßnahmen für möglicherweise erforderliche Kredite.

Sollten die Probleme mit dem Leitungsnetz zunehmen, werden die Folgen die Menschen in Wilhelmsfeld sehr direkt erreichen – sei es durch steigende Wasserkosten, die Verschuldung der Gemeinde bzw. nicht mehr finanzierbare andere Vorhaben der Ortsentwicklung.

Wir haben den Eindruck gewonnen, dass GVV und Gemeinde sich intensiv mit dem Thema beschäftigen und nach Lösungen suchen. Nichtsdestotrotz können wir nicht ausschließen, dass es Lösungsansätze technischer oder anderer Natur gibt, die weiterhelfen könnten und dem GVV und der Gemeinde noch nicht bekannt sind. Mancherorts legen Gemeinden etwa über lange Zeit hinweg zweckgebundene finanzielle Polster an, um rechtzeitig Mittel aufzubauen, die später bei Bedarf zur Verfügung stehen. Das löst zwar das Problem nicht, hilft aber, es zu bewältigen und verteilt dafür notwendige Aufwendungen über die Zeit.

Wir würden deshalb dieses wichtige Thema gerne mit dem Ziel weiterverfolgen, nach Lösungsansätzen zu suchen. Dafür brauchen wir Menschen, die sich technisch, mit Blick auf Finanzierungsmöglichkeiten oder anderen Lösungswegen besser auskennen als wir.

Wir bitten Sie deshalb ganz herzlich: Wenn Sie sich mit solchen Themen auskennen oder jemanden kennen, auf den oder die das zutrifft, dann lassen Sie es uns wissen. Denn wenn es Lösungsansätze gibt, dann ist das hier sicher ein Feld, auf dem wir sehr viel für die Ortsentwicklung bewegen können.

Abschließend möchten wir auf unser nächstes Aktiven-Treffen am Mittwoch, dem 20. September um 19 Uhr im Naturkundehaus Kohlhof hinweisen - Sie sind dazu herzlich einladen.

Viele Grüße

Das Orga-Team des B.O.W.

B.O.W. Bürgerforum Ortsentwicklung Wilhelmsfeld
69259 Wilhelmsfeld
Ansprechpartner: Joachim Finkbeiner-Rinn
info@bo-wilhelmsfeld.de

www.bo-wilhelmsfeld.de

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