Keine weiteren Baugebiete für Wilhelmsfeld
Das Ziel, den Flächenverbrauch auf Netto-Null zu bringen, muss mit aller Konsequenz verfolgt werden.
Eine Begründung für diese Forderung würde den Rahmen dieses Forumsbeitrages sprengen, weswegen ich sie an dieser Stelle nicht weiter ausbreiten möchte.
Im Bereich des Wohnungsbaus sollte diese Zielsetzung unterstützt werden, indem die Neuausweisung von Wohnbaugebieten für Ein- und Zweifamilienhäuser zurückgefahren (beendet) wird.
Wichtig ist dabei die Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung. Und die bringt es mit sich, dass mit dem Altern (und Sterben) der Baby-Boomer-Generation in Zukunft viel Wohnraum auf den Markt kommen wird. Für Wohnungssuchende werden also mehr als genügend Immobilien zur Verfügung stehen. Neue Wohngebiete - die immer auf Kosten von Natur, Landschaft und gesunder Böden entstehen - werden deshalb nicht gebraucht und erzeugen u.U. durch die Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur (Straßendecke, Beleuchtung, Pflege der Straßenränder, etc.) in Zukunft hohe finanzielle Belastungen für die kommunalen Kassen.
Abgesehen davon verschlechtert sich mit jeder versiegelten Wiese und jedem überbauten Acker die Lebensqualität für die bereits ansässigen Bürgerinnen und Bürger.
Der Wohnungsbau in Wilhelmsfeld muss sich also zum Ziel setzen, insgesamt mehr altersgerechten Wohnraum im Ortszentrum bereitzustellen, damit ältere Menschen nicht gezwungen werden, ihren Heimatort zu verlassen und in entfernten Städten Altersheime oder andere altersgerechte Wohnformen zu suchen. Stattdessen sollten sie ihre möglicherweise zu groß gewordenen Wohnimmobilien mit großen Gartenflächen gegen eine passendere, d.h. kleinere Wohnmöglichkeit im eigenen Ort tauschen können. Dort sollen sie ihre sozialen Kontakte weiter pflegen können und von dort sollen alle wichtigen Angebote auf kurzem Weg erreicht werden können. Um solchen altersgerechten Wohnraum im Ortskern anbieten zu können, muss Wilhelmsfeld in die Lage versetzt werden, trotz prekärer Kassenlage Vorkaufsrechte wahrzunehmen, damit geeignete Baugrundstücke und Immobilien entsprechend umgestaltet werden können. Hier muss dringend Hilfestellung vom Kreis und vom Land geleistet werden. Nur so kann die Gemeinde die notwendige Gestaltungsfreiheit zurückgewinnen.
Und nicht zuletzt: Es muss dringend etwas gegen den Leerstand im Ort getan werden. Der Wohnraum wird dringend gebraucht. Es gibt nicht nur das grundgesetzlich geschützte Recht auf Eigentum, es gibt auch die grundgesetzlich festgestellte Verpflichtung des Eigentums.
Jochen Schwarz
Köhlerwaldweg 13
In unserer Nachbarschaft wurde in den letzten Jahren bedauerlicherweise viel gebaut und dafür mussten viele Grünflächen weichen.
Ständiger Baulärm und zahlreicher Schwerlastverkehr (der den ohnehin sanierungsbedürftigen Straßen erheblich zusetzt) nagt zusätzlich an den Nerven.
Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass die Gemeinde ihren Haushalt sanieren möchte, erscheint mir das Ausheben weiterer Baugebiet zu kurz gedacht:
Mit weiterem Zuzug kommt es zu noch mehr Verkehrsbelastung, die Straßen müssen dann saniert werden, was auch mit Kosten für die Gemeinde einher geht.
Junge Familien benötigen zudem eine funktionierende Kinderbetreuung, die derzeit schon schwer zu gewährleisten ist, und auch seitens der Gemeinde finanziert werden muss.
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